Unternehmen

CHRONIK FIRMA TASCHE

Hanna und Ilse Tasche

Nun begann das nächste Jahrhundert im Geschäftsleben für Hanna und Ilse Tasche. Immer im Blick, wer einmal in ihrem Sinne das alteingesessene und renommierte Geschäft „TASCHE“ übernehmen könnte, da beide durch die Kriegsjahre unverheiratet blieben und keine Nachkommen hatten.

Am 22.12.1987 schreibt die Kreishandwerkerschaft Lippe in der hiesigen Presse:

Gesellenprüfung 2020 mit Bravour bestanden!

Unsere Dana hat mit EINS die praktische Prüfung abgelegt. Wir sind ganz stolz, freuen uns für sie und auf unsere frischgebackene Gesellin, die ab nächste Woche unser Team unterstützen wird.

Teamverstärkung bei Tasche Raumausstattung

Zum 1.8. ist das neue Ausbildungsjahr begonnen und auch wir haben eine neue Auszubildende. Melina Heger verstärkt nun unser Team und ist in die Ausbildung zum Raumausstatter mit dem Schwerpunkt Polstern gestartet. In den nächsten drei Jahren werden wir Sie in unseren Beruf einarbeiten und ihr die entspechenden Fähigkeiten vermitteln.

300 Jahre Handwerk

Aus der Chronik der Familie Tasche geht hervor, dass die Handwerkstradition seit über 300 Jahren gepflegt wird, genannt wird 1676 Heinrich Tasche, der als Tischler und Schattilger feinere Holzarbeiten fertigte. Unter seinen Nachkommen lesen wir die Berufe der Bleicher und Leinweber, denn im 17. Jahrhundert hatte die Leinweberei und damit verbundene Bleicherei in Lemgo eine große Bedeutung.

Wilhelm Tasche

In der Nachfolge finden wir als Vorfahren, den Zeugmacher Christian Wilhelm Tasche 1774 bis 1820, der am 21.2.1803 als Meister in das Meisterbuch der Innung eingetragen wurde.

Seine Erzeugnisse ließ er auf dem Markt in Bremen verkaufen und kam zu gutem Wohlstand, sodass er in dieser Zeit das Haus Breite Straße 59, heute Dresdner Bank, vormals als Hotel Schlepper bekannt, erwerben konnte. Bei seinem frühen Tod hinterließ er 4 unmündige Kinder. Somit ging das Haus in andere Hände über.

Der Sohn Wilhelm Tasche erlernte dann das Bäckerhandwerk und betrieb eine Bäckerei im Hause Mittelstraße 41.

Louis Tasche

Dessen Sohn Louis, 1852 geboren, setzte die Tradition der Stoffverarbeitung fort. Nach langen Lehr- und Wanderjahren machte er sich am 1.3.1880 selbstständig und wurde damit der Begründer des Familienunternehmens TASCHE.

1887 kaufte er das Haus Breite Straße 68. Durch den Einbau von 2 großen Schaufensterscheiben konnte er die Ware besser präsentieren und erhielt ein modernes Geschäftshaus.

Ernst Tasche

Der älteste Sohn Ernst erlernte ebenfalls das Polsterer- und Dekorateurhandwerk und konnte am 5.11.1909 die Meisterprüfung ablegen.

1920 heiratete er Louise Fricke, die Tochter des Bäckermeisters Gustav Fricke, die auch aus einer geschätzten Handwerkersfamilie stammte.

Beide übernahmen das Geschäft und führten es durch schwere Zeiten der Inflation und des 2. Weltkrieges weiter. Die Seniorchefin war lange an der Entwicklung des Geschäftes sehr interessiert und konnte auf eine über 60-jährige Betriebszugehörigkeit zurückblicken. Ihr ältester Sohn sollte nach seiner abgeschlossenen Berufsausbildung das Geschäft übernehmen. Leider fiel er 1941 in Russland. Zur Unterstützung der Eltern traten die Töchter Hanna und Ilse nach dem Krieg in das Geschäft ein. Ernst Tasche schloss mit ihnen 1953 einen Gesellschaftsvertrag als OHG und in dieser Form wurde die Firma weitergeführt.

Unermüdlicher Einsatz

Der Betrieb hatte in dem Raumausstattermeister Heinrich Mönnekes und dem Gehilfen Werner Schwegmann zwei Mitarbeiter, die – gemeinsam mit weiterem langjährigen Personal wie der Näherin Frau Helga Mönnekes und einem Auszubildenden – die Werkstatt führten.

Trotz schwerer Krankheit und mancher Notlage hat der Betrieb eine gesunde Entwicklung genommen, die durch Freude an der Arbeit und unermüdlichen Einsatz aller Beteiligten erreicht wurde, so dass sie 1980 nach 100 Jahren stolz waren, auf eine so lange Handwerkstradition zurückblicken zu können. Dem Dank galt damals Kunden, Mitarbeitern und Geschäftsfreunden.

CHRONIK FIRMA HARTRUMPF

Hartrumpf fühlt sich wohl in Berlebeck

Jubiläums-Betrieb feiert am neuen Standort an der Paderborner Straße Geburtstag

Der Raumausstattermeisterbetrieb Hartrumpf besteht seit nunmehr 55 Jahren. 1965 gründete Siegfried Hartrumpf zusammen mit seiner Frau Elli das Unternehmen, 1995 übernahm Sohn Thomas das Geschäft.

Detmold-Berlebeck. Siegfried Hartrumpf arbeitete zu Beginn seiner Selbständigkeit in einer kleinen Werkstatt an der Paderborner Straße, bis er 1971 in den Laden an der Pyramideneiche 1 einzog. Nach der Ausbildung und Gesellenzeit legte Sohn Thomas 1987 als 23-jähriger die Meisterprüfung vor der Handwerkskammer in Oldenburg als damals jüngster Meister Lippes ab. Mit Auszeichnung erwarb er 1989 den Titel „Betriebswirt des Handwerks“ ebenfalls vor der Handwerkskammer in Oldenburg. Während seiner Berufsausbildung lernte er seine Frau Britta kennen, die seit 1988 den Raumausstatterbetrieb Tasche in Lemgo führt. So kooperieren seitdem die beiden Unternehmen.

Nach 44 Jahren an der Pyramideneiche bezog die Handwerksfirma am 1. Juli 2015 die neuen Geschäftsräume an der Paderborner Straße 133 in Berlebeck. Nur wenige Meter weiter, wie Hartrumpf lächelnd bemerkt. „Wir freuen uns, dass wir jetzt hier arbeiten können. Hier haben wir 40 Quadratmeter mehr“.

Dies sei insbesondere wichtig, da in der Firma Hartrumpf Polstermöbel, Gardinendekoration, Bodenbeläge, Sicht- und Sonnenschutz sowie Insektenschutz gefertigt werden. Dafür benötige Hartrumpf den entsprechenden Platz. Insgesamt zwölf Auszubildende haben im Betrieb Hartrumpf den Weg bis zur Meisterprüfung geschafft. Teilweise seien sie immer noch im Raumausstattergewerbe tätig, sagt Thomas Hartrumpf. Zusammen mit einer Gesellin, einem Azubi und seiner Mutter Elli, die nach wie vor die Kundschaft im Laden betreut, kann er auf eine langjährige Stammkundschaft von Privatleuten, Architekten und öffentlichen Institutionen zählen.

Fachkundige, qualifizierte Arbeit und die daraus resultierenden Weiterempfehlungen seien unablässig für sein Handwerk, meint Thomas Hartrumpf. Nur so könne ein Geschäft 50 Jahre und länger bestehen.